Friday, March 27, 2009

Wiedersehen

Immernoch in Perth will ich mal von den vergangenen Wochen berichten. Ich hatte mich fuer ein paar Tage im Hostel einquartiert. Dort waren 90% Iren, ein paar Neuseelaender, ein Deutscher. Naja, und irgendwie kommt es tatsaechlich immer dazu, dass die einzelnen Nationalitaeten Gruppen bilden. Ich also mit Mark, dem Deutschen. Hab mit ihm bissl Sight Seeing gemacht, waren mal im Bells Tower und am Strand. Ja, dann hab ich Christian getroffen. Mit ihm hab ich Abi gemacht. Da konnt ich auch mal im Hostel schlafen, da zufaellig ne Zimmerkollegin abends irgendwie auschecken musste. Bett war also bezahlt, hab ich natuerlich genommen. Waren dann auch mal in nem Club. Sehr coole Band und 1 Liter Bier fuer 8 Dollar (4 Euro). Das ist nicht zu verachten.
Irgendwann sind Kathi und Thomas, 2 der Adelaide-Family auch nach Perth gekommen. Michiel ist inzwischen auch hier. Somit hatte ich dann auch wieder "Schlafpartner". Und nochwas: Der Thomas ist Anthropologe und schreibt immermal bisschen. Vor ein paar Tagen wurde einer dieser Artikel in der Badischen Zeitung gedruckt. Die Online-Version gibts hier: http://www.badische-zeitung.de/endstation-adelaide. LESEN!
Diese Woche war ich drei Tage auf Rottnest Island. Das ist eine kleine Insel hier mit total toller Natur. Rottnest heisst Rattennest. Auf der Insel gibt es sogenannte Quokkas, eine Mischung aus Ratte und Kaenguruh und der erste Entdecker dachte eben, es waeren Ratten, daher der Name. Auf jeden Fall war der Plan mit Christian 3 Tage mittels wandern und zelten die Insel zu erkunden. Soweit, sogut. Montag also losgestiefelt, mit dickem Rucksack. Irgendwie hats alles ganz schoen gedauert und so coole Wanderwege gabs jetzt auch nicht. Die Straende dort sind aber auf jeden Fall der Hammer! Abends waren wir halt auf Schlafplatzsuche, da taucht ein Ranger auf. Meint wir duerfen auf der Insel nicht zelten.... Strafe waeren 100 Dollar plus 140 Dollar fuer Notunterkunft. Hart! Aber mussten wir nicht zahlen, weil ja noch nix aufgebaut war. Der Ranger hat uns dann zum offiziellen Zeltplatz gefahren, quasi bis vor die Haustuer. Sehr cool. Planaenderung folgte am naechsten Tag. Fahrrad wurde gemietet, wie das jeder auf der Insel macht. Sind dann halt 2 Tage die Insel abgefahren, ein Strand schoener als der andere! Und dann war ich noch schnorcheln. Beim letzten Schnorcheln noch nen riesigen Rochen gesehen! Schon irgendwie gruselig.
Inzwischen bin ich wieder seit ein paar Tagen in Perth. Jobmaessig gehts nicht so richtig vorwaerts. Ich muss mir da wohl langsam mal ne Deadline setzen...
Interessant ist noch: Chris und ich hatten doch am Abend vorm Tree Top Walk zwei Rostocker getroffen. In Perth waren die dann zufaellig im selben Hostel wie ich! War ja schonmal lustig. ABER kommt noch besser. Gestern lauf ich durch den Kings Park, wen seh ich da sitzen?! Wieder so einen Rostocker! Musste natuerlich mit dem Backpackergetraenk schlechthin (Goon = billiger Wein, 4 Liter fuer 5 Euro) begossen werden. Ausserdem konnten wir Erfahrungen ueber staendige und immer wiederkehrende Trainerwechsel und drohenden Abstieg austauschen... :S
Sollte alles wichtige abgedeckt sein! Lassts euch gutgehen!

Monday, March 9, 2009

Regen und Sonnenschein

Sooooo, viel ist passiert.
Also geht nochmal auf Klo, holt ein Bier und lehnt euch zurueck, es wird wohl laenger dauern.

Nachdem ich mich von Michiel getrennt hatte, war natuerlich die Frage: wie gehts weiter?! Erstmal relaxt mit unserer kleinen "Gipsy Family" am Strand. Dann entschieden ein paar Aushaenge zu machen um Mitfahrer zu finden. Und siehe da: es kamen Antworten. Der erste war Chris, inzwischen 25 aus Muenchen. Er wurde prompt genommen. Ich hab dann den einen Freitag nochmal 10 Stunden aufm Feld gestanden und Wein gelesen, Samstag hat sich Teil 1 von der "Family" verabschiedet nach Melbourne, Sonntag Teil 2 nach McLarenVale zum Arbeiten. Montag wurde der Nissan nochmal in die Werkstatt gebracht, was teurer wurde als gedacht :S Aber wenn man durch die Wueste faehrt, soll ja alles sicher sein. Also gings Montag nachmittag los. Chris noch schnell vom Hostel aufgegabelt und ab durch die Mitte....
Der erste Hoehepunkt war Peterborough, unser erster Schlafplatz! Die reinste Zugstadt und seeeeeehr stolz darauf! Im "Prospekt" der Stadt stehen u.a. die Durchfahrtszeiten (der macht dort kein Stop!) vom Indian Pacific, so aufregend ist die Stadt. Es ging weiter mit dem Magnetic Hill, dort rollen Autos bergauf. Ja, richtig, BERGAUF! So sieht es zumindest aus. Ziemlich cool eigentlich, haben Motor abgestellt und ist einfach losgerollt in die Richtung, in der es eigentlich hoch ging. Soll ne optische Illusion sein.
Dann haben wir die Flinders Ranges mitgenommen. Ziemlich coole Natur! Bissl Dirtroads gefahren und Kaenguruhs und Emus gesehen. Sehr beeindruckend. Rast gemacht haben wir den einen Tag in Leigh Creek, eine ca. 600 Einwohner-Stadt schon ziemlich in der Wueste. Aber was haben sie?! Richtig! Einen Swimming Pool! Den durften wir auch kurz vor Schliessung noch schnell kostenlos nutzen. Eine super Abkuehlung!
Weiter gings ueber William Creek, ein Ort der schon gar nicht in Googlemaps eingezeichnet ist. Dort "wohnen" 5 Einwohner, es gibt einen Campingplatz, ein Motel, einen Flugplatz und ein Roadhouse. Und wer arbeitet im Roadhouse?! Richtig, eine deutsche Backpackerin. Wie bezeichnend! Die letzten 200km Richtung Coober Pedy gings noch am quasi ausgetrockneten Lake Eyre vorbei, an Wasserquellen mitten in der Wueste (sehr geil!!), und an den Moon Plains, eine Landschaft die aussehen soll wie der Mond und deshalb auch schon Kulisse fuer zahlreiche Filme war, u.a. Pitchfork Black, Mad Max und Die Landung auf dem Mond von 1969 ;)
In Coober Pedy haben wir einen Untergrund-Campingplatz aufgesucht. Sieht auf den Fotos ein bisschen wie im Gefaengnis aus, war es auch irgendwie. Fruehs hatten wir noch jemand dritten im Bett... ein grosser Kaefer, widerlich!
Coober Pedy, auch Coober Dumpy oder Shithole genannt, ist halt eine Wuestenstadt. Sie hat nicht viel zu bieten ausser Opale. Und somit sollte man ausserhalb der Stadt nicht allzu viel rumlaufen weil extrem viele Loecher ueberall sind. Die Minen sind mal ganz cool und auch so ne komplette Wuestenstadt ist mal was total anderes. Aber keine Stadt zum laenger bleiben!
Der naechste Plan war wiedermal nicht den Highway zu nehmen, sondern ne offroadstrecke. Von einer wurde uns schon dringendst abgeraten, so dass wir die "leichtere" genommen haben. Auf dem Weg wurde uebernachtet in einer kleinen "Stadt" mit Hotel, wo wir auf der Veranda unser Zelt aufschlagen durften. Sehr nett. Im Gespraech mit der Besitzerin und einem Gast hat man auch wieder einiges ueber Australien erfahren, insbesondere ueber die Ureinwohner, vllt aeusser ich mich spaeter mal dazu.
Aber gut, am naechsten Tag gings weiter. Lustig rumgefahren und dann 30 km vorm Ende der Dirtroad gehts Auto nicht mehr! Stehengeblieben. Paar mal versucht es wieder zum Laufen zu bringen, Sicherungen gecheckt, Benzin nachgefuellt, was man halt so machen kann als Unwissender, aber ging nix. Ich war fertig! Chris ist das inzwischen zum 3. Mal passiert, er blieb locker. Das hat die Situation extrem entspannt. Erste Plaene wurden geschmiedet. Ab wann versuchen wir die 30 km zu laufen? Nachts mit Tieren oder Tagsueber in der Hitze? Ca. 25 Liter Wasser hatten wir dabei, also erstmal genug fuer ein paar Tage. Trotzdem ziemlich schlechte Stimmung meinerseits. Wenn Auto kaputt, dann entweder teuer oder ganz kaputt, Geld verloren, dann Zuhause verloren, dann alles doof. Die Aertze singen "Doch dann, dann kam die Wende. Unser Leid war zuende! Hip Hip Hurra, alles ist super, alles ist wunderbar!" Und die Aerzte haben immer Recht. Unsere Wende waren Allan, Mick und Graham. Ja, es kam ein Auto! Nach gerade mal 2 Stunden in der Hitze. Und wer ist an Bord? Richtig, ein Dieselmechaniker! JUCHHU! Allan hat sich mit dem Auto beschaeftigt. Nach einer Stunde gab es die Loesung. Es ist peinlich, aber es ist die Loesung. Es gibt eine zweite Dieselpumpe, falls die erste mal ausfaellt. Das wusste ich nicht!!! Und fuer die musste man nur einen Schalter umlegen. LOL! Ich glaube, die Aussies kamen sich ziemlich verarscht vor. Als Dankeschoen wollten wir sie abends auf ein Bier einladen. Also ab nach Streaky Bay, wo die drei zum Angelausflug hin wollten. Dort ins Pub und ne Runde ausgegeben. Irgendwie sind wir den Abend ziemlich versumpft. Es wurden mehr und mehr Runden, irgendwann wurde auf Scotch-Cola (oder Whiskey?) umgestiegen und es war total lustig. Ich glaub, die haben uns mehr ausgegeben als wir ihnen. Am Ende sollten wir doch noch mit ihnen im Haus schlafen. Geil! Ein heruntergekommenes Haus, aber mit 2 Extrabetten, Dusche und Kueche. Perfekt! Ein toller Abend!
Fruehs waren die 3 Aussies schon weg. Wir haben geduscht, Fruehstueck gemacht und sind dann auch los. Schon krass, dass sie uns einfach im Haus gelassen haben, aber ist auch wieder typisch fuer die Australier.
Etwas verkatert gings also Richtung Nullarbor. Eine endlos lange Strecke mit NIX! *Gaehn* Was folgt waren 2 Tage Fahren. Nur Fahren. Keine Baeume. Nix. Und um diese Negativstimmung noch zu steigern hat es angefangen mit regnen. Es hat auch noch geregnet, als wir in Esperance ankamen, der Stadt mit den wohl schoensten Straenden. Toll. Um uns diese Misere nicht weiter anzutun sind wir einfach weitergefahren. Denn auch der Pink Lake, der bei Sonne und/oder Hitze pink sein soll, war nicht pink. Haben uns noch ein paar Staedte angeguckt. Naechstes Highlight war aber der Giant Tree Top Walk. Der war fuer uns sogar kostenlos (nachdem uns ein paar Rostocker am Vorabend erzaehlt haben, wie mans macht). Sehr coole "Bruecken", die bis 40m hoch in die Baumwipfel gehen. Ausserdem schwingen die ein bisschen, um eben mehr "Hoehengefuehl" zu erreichen (oder so). Ziemlich geil und waer definitiv die 8 Dollar (4 EUR) wert!
Der naechste Hoehepunkt auf dem Weg nach Perth war der Giant Cave. Wir hatten uns auf gut Glueck einen Cave rausgesucht und es war definitiv der richtige! 12 Dollar, eine Hoehle ohne Licht, man kriegt Helm und Lampe, muss ein paar Leitern rauf und runter, ueber ein paar Felsen mit Seil klettern und ohne Fuehrung! Unten haben wir mal das Licht ausgemacht, kein Funken Licht! Totale Stille! Fotografisch gesehen eine Herausforderung! Sportlich: 30 Stockwerke Hoehenunterschied. Sehr cool. Aber es wurde noch getoppt: wieder an der Oberflaeche haben wir eine Tiger Snake gesehen, soll wohl ziemlich giftig sein. Dieses Exemplar war ziemlich gross, erst relativ langsam und dann richtig schnell. Aber wie alle Schlangen: die hauen grundsaetzlich ab vor Menschen.
Also weiter gings Richtung Norden, das grosse Ziel Perth schon vor Augen. In Mandurah haben wir uns an den Hafen gesetzt und prompt Delfine gesehen. Nicht nur 1 oder 2. Ganze Scharen. Total toll, und das wo uns der Typ von der Touri-Info gesagt hat, die sieht man nur abends oder fruehs. HA!
In Fremantle haben wir in der Little Creatures Brauerei dann noch 1,2 Bier getrunken und sind dann letztendlich irgendwann in Perth angekommen. Chris wurde bei seinen Bekannten abgeliefert, die mich kurzfristig auch mit eingeladen haben zu bleiben. Ein richtiges Bett gab es da! Ueber sowas freu ich mich die Tage schon! Was ein Luxus. Am folgenden Tag sind wir noch mal zu so nem Allradtrack gefahren. Sehr geil! Mein Auto haelt das aus! Uebelste Berge, uebelste Huckel, tiefster Sand, mein Auto fahert. An der einen Stelle mussten wir bissl Luft aus den Reifen lassen. Chris hat ein bissl Sand geschaufelt und immer sowas gemurmelt wie "uiuiui, der kippt bestimmt, sieht schlecht aus". Aber da hat er nicht mit meinen Fahrkuensten gerechnet! Ohne Probleme hab ich Hubert, wie Chris ihn nennen moechte, aus der Situation befreit und weiter ging die lustige Fahrt. Ja, definitiv ein Erlebnis was ich wiederholen werde! Soviel Spass!
In Perth hab ich noch nicht soviel gemacht. Muss erstmal ankommen. Im besten Fall find ich ein Hostel, wo ich auf dem Parkplatz schlafen kann, is billiger. Ausserdem waere wiedermal ein Job nicht schlecht. Aber man muss ja nix ueberstuerzen. Gestern musste auch wieder gefeiert werden, Chris hatte Geburtstag. Waren im Casino. Das naechste Mal spiel ich sicher auch ;)
So, puh, viel erlebt in letzter Zeit. Hatten ein bisschen Zeitdruck, da Chris die naechsten Tage nach Hause (mit 5 Tagen Zwischenstopp in Bangkok) fliegt.
Grundsaetzlich war das Reisen mit Chris total anders als mit Michiel. Die "Family" meinte, wir (michiel und ich) waren sowas von unterschiedlich und waren ueberrascht, dass es solange geklappt hat. War definitiv jetzt sehr lustig mit Chris, wurde viel gelacht und trotz bissl Zeitdruck alles recht relaxt und viel erlebt. Bin sehr gespannt auf meinen naechsten Travelpartner, auch wenn das hoffentlich noch bissl dauert. Hoffentlich, weil ich gerne mehr Geld haben wuerde fuer den naechsten Steckenabschnitt. Ein Spendenkonto ist eingerichtet, auf Anfrage sende ich die Daten ;) Hoffentlich ausserdem, weil ich erstmal ausruhen muss. Reisen ist anstrengend, auch wenn ihr daheim-gebliebenen jetzt sicher lacht.
Guti, das solls gewesen sein. Reicht ja auch!
Viele Gruesse an euch alle! Hoffe es geht euch gut!
Die Dorina